Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?

In „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ zeichnet Regisseurin Lola Randl das Porträt einer Frau, die zwischen den komplexen Anforderungen ihres beruflichen und privaten Lebens gefangen ist. Luisa, gespielt von Lina Beckmann, ist eine Paartherapeutin, deren eigenes Liebesleben weit davon entfernt ist, vorbildlich zu sein. Sie navigiert durch eine leidenschaftslose Ehe mit Richard, während sie gleichzeitig eine Affäre mit dessen Vorgesetzten Leopold unterhält. Dieser Spagat zwischen Berufsethos und persönlichem Verlangen stellt den Kern der Geschichte dar.

Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?
Dauer: 94 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Lola Randl
Produzenten: Christine Kiauk, Herbert Schwering
Hauptdarsteller: Lina Beckmann, Charly Hübner, Benno Fürmann
Nebendarsteller: Inga Busch, Sebastian Weber, Maja Beckmann
Studio: alleskino
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

Die Wendung nimmt ihren Lauf, als Luisa eines Morgens neben ihrer Doppelgängerin Ann aufwacht. Diese neue Bekanntschaft ermöglicht es ihr, ihren Alltag neu zu organisieren, indem sie Ann in ihre Rolle als Ehefrau schlüpfen lässt. Diese Situation offenbart jedoch unerwartete Herausforderungen und führt Luisa in ein noch größeres Chaos. Ihre Versuche, mit den emotionalen Wirren und den daraus resultierenden komischen Verwicklungen umzugehen, bilden das Herzstück des Films.

Besetzung, Regie und Drehorte

Lola Randl führte Regie bei der deutschen Komödie „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?„, die 2017 erschien. Die Hauptrollen spielen Lina Beckmann als Luisa, Ann und Steffi, Charly Hübner als Richard und Benno Fürmann als Leopold. Weitere bedeutende Rollen übernahmen Inga Busch als Miriam und Maja Beckmann als Frau Schamoni. Für die Produktion zeichneten Christine Kiauk und Herbert Schwering verantwortlich, während Maciej Śledziecki die musikalische Untermalung lieferte.

Die Dreharbeiten fanden vom 5. Juli bis zum 19. August 2016 statt, vorrangig in Köln, Nordrhein-Westfalen. Nach der Uraufführung am 24. Juni 2017 beim Filmfest München, kam der Film am 8. März 2018 in die deutschen Kinos. Der Film, mit einer Länge von 94 Minuten, erhielt die Altersfreigabe FSK 12. Die Kameraführung übernahm Philipp Pfeiffer, während Andreas Wodraschke für den Schnitt verantwortlich war. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Lina Beckmann, die 2018 für ihre Rolle als Beste Darstellerin mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet wurde. Die Produktion erfolgte durch Farbfilm-Verleih, Coin Film und Circe Films.

Handlung & Inhalt vom Film „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“

Luisa, eine glücklich verheiratete Paartherapeutin, führt paradoxerweise ein Doppelleben, das ihre Ehe mit Richard und eine Affäre mit dessen Boss Leopold beinhaltet. Ihre Profession hilft ihr nicht dabei, die richtige Entscheidung zu treffen, wer von beiden Männern die bessere Wahl für ihre Zukunft ist. Der innere Konflikt und das ständige Versteckspiel belasten sie zunehmend. Ihr Leben als Therapeutin, das auf der Fähigkeit basieren sollte, anderen in Liebesangelegenheiten Rat zu geben, gerät durch ihre eigenen unkonventionellen Liebesentscheidungen ins Wanken.

Als Luisa von ihrer Freundin Miriam vor den Gefahren eines Burnouts durch ihr Doppelleben gewarnt wird, tritt plötzlich ihre Doppelgängerin Ann auf. Ann, die Luisas Erscheinungsbild teilt, unterscheidet sich grundlegend in ihrer Persönlichkeit von ihr. Während Luisa unter Stress leidet, genießt Ann ihr Leben in vollen Zügen. Diese unerwartete Begegnung führt Luisa zu der Überlegung, dass sie nun die Freiheit hat, zwischen Richard und Leopold hin und her zu wechseln, ohne Verdacht zu erregen.

Eifersucht und Enthüllungen

Die Situation kompliziert sich jedoch, als Ann beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen, die Luisas Pläne durcheinanderbringen. Luisas Versuch, durch Ann eine Balance in ihrem Liebesleben herzustellen, führt zu noch größerem Chaos. Sie sieht sich gezwungen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und landet bei Dr. Lasalle in Therapie. Die Verschreibung von Psychopharmaka spiegelt ihren verzweifelten Versuch wider, Kontrolle über ihr Leben zu erlangen und ihre inneren Konflikte zu bewältigen.

Luisas Leben gerät weiter aus den Fugen, als sie durch Ann erfährt, dass Richard sich heimlich auf abenteuerliche sexuelle Aktivitäten einlässt, was ihre Eifersucht weckt. Gleichzeitig droht die komplexe Beziehung zwischen ihr, Richard, Leopold und Ann zu zerbrechen. Miriams Verrat, die Leopold für sich gewinnt, bringt das fragile Gebilde zum Einsturz. Luisas Versuch, beide Männer zu halten, endet in einer persönlichen Katastrophe, die ihr zeigt, dass nicht alles nach Plan verlaufen kann.

In der finalen Wendung erkennt Luisa, dass das Streben nach einer perfekten Balance in ihrem Liebesleben eine Illusion war. Der Zusammenbruch ihrer Beziehungen und Miriams Betrug markieren den Punkt, an dem sie sich den Konsequenzen ihrer Entscheidungen stellen muss. Der Film schließt mit einer eindringlichen Lektion über die Unvorhersehbarkeit des Lebens und die Wichtigkeit, ehrliche Entscheidungen zu treffen.

Fazit & Kritiken zum Film „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“

In „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ versucht Regisseurin Lola Randl, eine Balance zwischen tragischen und komischen Elementen zu finden, neigt aber leider dazu, sich zu sehr auf burleske Darstellungen zu verlassen. Der Film mit Lina Beckmann in der Doppelrolle der Luisa und ihrer naiveren Doppelgängerin Ann zeigt eine Paartherapeutin, die in ihrer eigenen Beziehungswelt verloren scheint. Beckmanns Darstellung, obwohl energiegeladen, vermisst die Gelegenheit, die Tiefe und die Kontraste der beiden Persönlichkeiten nuanciert auszuarbeiten. Die Regie unterstreicht die komödiantischen Aspekte oft zu stark, was subtilere Interpretationen und die Entwicklung von Ambivalenzen behindert.

Die Grundidee des Films, das Aufeinandertreffen von zwei unterschiedlichen Ichs, birgt das Potential, interessante Einblicke in die Dynamik von Beziehungen und die Identitätsfindung zu geben. Diese Chance wird jedoch durch eine Überbetonung der Slapstick-Elemente und eine Vorliebe für offensichtliche Gags vergeben. Die anfänglich vielversprechende Prämisse einer gedoppelten Persönlichkeit, die sowohl das erfahrene als auch das naive Selbst konfrontiert, verwandelt sich schnell in eine verpasste Gelegenheit. Es entsteht der Eindruck, als wäre der Film zu sehr damit beschäftigt, seine eigenen Witze zu erklären, anstatt dem Publikum Raum zur eigenen Interpretation zu lassen.

Trotz des kreativen Ansatzes und der ambitionierten Ziele von Randl, einen Film zu schaffen, der über die üblichen Beziehungskomödien hinausgeht, bleibt „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Darstellung durch Beckmann, obgleich lebhaft, und die Regieführung von Randl erreichen es nicht, die komplexen Themen von Beziehungsdynamik und Selbstfindung wirkungsvoll zu erkunden. Der Film, der sich als eine Mischung aus Komödie und Drama präsentiert, kämpft darum, seine tieferen Ambitionen zu erfüllen, und lässt den Zuschauer mit einer Vorstellung zurück, die eher unterhält als zum Nachdenken anregt.

X